Letzte Woche fand unsere alljährliche Bergmesse in Kooperation mit der Fachklinik Alpenland in Maria Birkenstein statt – ein Tag, der Körper, Geist und Seele gleichermaßen bewegte. Früh am Mittwochmorgen machte sich eine Gruppe von 16 Wanderinnen und Wanderern vom oberen Jenbachparkplatz in Bad Feilnbach auf den Weg Richtung Breitenstein. Mit dabei: Rehabilitandinnen und Rehabilitanden der Fachklinik, Martin Tränkner aus dem Sporttherapie-Team sowie wir vom Seelsorgeteam des Deutschen Ordens – Janina Hendricks und Alexander Hirsch.
Schon während der Anfahrt nutzten wir die Zeit für ein kleines Kennenlernspiel: In Partnerinterviews stellten sich die Teilnehmenden gegenseitig vor – mit Namen, Alter und ihrer bisherigen Wandererfahrung. Am Startpunkt erwarteten uns kühle Temperaturen und tiefhängende Wolken. Doch im Laufe des Vormittags lichtete sich der Himmel, und die Sonne zeigte sich immer öfter – fast so, als wollte sie uns für unsere Ausdauer belohnen.
Die Route führte entlang des Jenbachs, vorbei an der Wirtsalm und der Aiblinger Hütte, über die Hubertushütte hinauf zum Gipfel des Breitensteins (1622 m). Unterwegs erhielt jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer eine kleine Achtsamkeitsaufgabe: Zwei Gegenstände aus der Natur zu sammeln – einer stand symbolisch für etwas, das man am Berg zurücklassen möchte, der andere für Aufbruch, Hoffnung oder eine gute Erinnerung an diesen Tag.
Nach rund drei Stunden erreichten wir den Hauptgipfel, gönnten uns eine wohlverdiente Brotzeit und wanderten anschließend weiter zum Bockstein (1514 m), einem Nebengipfel des Breitensteins. Der Abstieg führte uns über die Kesselalm hinunter zur Wallfahrtskirche Maria Birkenstein, wo uns bereits Kaffee, Käse- und Leberkässemmeln erwarteten – ein liebevoller Empfang nach einem langen Weg.
Gestärkt und mit frischer Energie gestalteten wir gemeinsam ein „Land-Art“-Bild aus den mitgebrachten Naturgegenständen. Jede und jeder durfte erzählen, was sie oder ihn an diesem Tag besonders bewegt hat und welche Gedanken mit zurück in den Alltag genommen werden.
Im Anschluss feierten wir unsere Andacht zum Thema Schneckentempo – ein Impuls, der daran erinnerte, wie wichtig es ist, im oft hektischen Alltag bewusst langsamer zu werden und achtsam zu leben. Zum Abschluss erhielt jede teilnehmende Person ein kleines Schneckenhaus – als Symbol und Erinnerung an diesen besonderen Tag.
Noch Tage später erreichten uns viele positive Rückmeldungen von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden. Einige berichteten, dass sie Lust auf weitere Bergwanderungen bekommen haben – und dass sie die Erfahrungen, Begegnungen und Gespräche dieses Tages noch lange begleiten werden.