Eine langjährige Tradition in der Laufer Mühle: Die Wallfahrt im Marienmonat Mai für jeden Interessierten, der in der Laufer Mühle wohnt oder arbeitet. Zu Fuß wandern wir von der Einrichtung 7 km zum Kreuzberg nach Hallersdorf, mit Zwischenstop in der kleinen Kapelle in Haid und der Kirche in Willersdorf. Wir waren wieder mit trockenem mildem Wetter versorgt und so konnten wir uns gedanklich mit Maria, der Mutter Jesu auf den Weg machen.
Maria, die Versorgende, und Maria, die Versorgte. Das war der rote Faden, der uns durch die Stationen begleitete. Anhand von Berichten aus den Evangelien betrachteten wir, wie Maria andere versorgt, etwa ihren Sohn Jesus oder die Hochzeitsgesellschaft in Kana. Daran anknüpfend war jeder eingeladen, unterwegs zu überlegen, wer und was ihn selbst im Leben versorgt hat. Am Ende des Weges vor der Wallfahrtskirche konnte jeder diese Dinge auf Kärtchen schreiben, die wir vorne in der Kirche seitlich vor dem Altarraum an zwei Schnüren aufspannten. Und da kam sehr viel zusammen.
Unterwegs gedachten wir an Altbürgermeister Ewald Münch, einen alten und langjährigen Freund der Laufer Mühle und Gründer des Fördervereins Freundeskreis der Laufer Mühle e.V. Er war letztes Jahr mit 93 Jahren noch bei der Wallfahrt zu Fuß dabei. Ein Gebet für ihn in der Kapelle in Haid schloss ihn in unsere Weggemeinschaft mit ein.
Bei der Abschlussandacht auf dem Kreuzberg ging dann der Blick auf Jesus, der im Sterben noch seine Mutter Maria versorgt. Er wird als ältester Sohn gleich nicht mehr da sein. Und da beauftragt er Johannes, sich um Maria zu kümmern. Eine sehr berührende und intensive Geste der Versorgung. Jetzt ist Maria die Versorgte. So will Gott auch uns versorgen, durch Christus.
Wie sich das für unsere Wallfahrt gehört, saßen wir danach noch neben der Kirche „auf dem Keller“ und aßen eine kräftige Brotzeit. Denn eine Wallfahrt darf ja nicht nur die Seele, sondern auch den Leib versorgen.